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21세기 햄릿기계 – 팔크 리히터의 『나를 보호해줘』에 나타난 주체의 해체/구성

Hamletmaschine disconnected - Dekonstruktion des Subjekts in Falk Richters Protect Me

초록/요약

Im Zeichen des postdramatischen Theaters, das die Vormacht des Dramas als literarische Gattung entthront, sehen die Dramatiker, die dem Theater Text anbieten, sich gezwungen, eine neue Begründung ihrer Existenz zu schaffen. In dieser Lage kommt Falk Richter ein besonderer Stellenwert in der deutschsprachigen Theaterszene zu, weil er gleichzeitig als Dramatiker und Regisseur arbeitet. Durch die Autorregie, die ihm die Möglichkeit zur Herstellung, zur Korrektur und zur Verfertigung des Textes während der Probe verschafft, wird der Zeit-Raum der Schaffung ausgeweitet und neu definiert. Sein Theaterstück Protect Me (2010) bietet sich als ein ausgezeichneter Prüfstein für seine Experimente mit der Autorregie an, weil hier ein „Autor“/“Regisseur“ als Hauptsprecher in Erscheinung tritt. Wie der beinah als Vorfassung fungiernde Theatertext My Secret Garden ist Protect Me eine Autofiktion. Es entsteht eine fließende Identität zwischen dem Autor Falk Richter und dem Autor im Text sowie dem Regisseur des vom Autor im Text verfassten Textes. In Protect Me gibt es weder Figurenangabe noch eine Handlung im herkömmlichen Sinne. Fast der ganze Text besteht aus Klagen des Sprechers, der über seinen im Koma liegenden Vater, sein Berufsleben, seine Erschöpfung, seine entfremdeten Beziehungen, und seinen nur imaginierten Widerstand erzählt. Interessant ist die Analogie zwischen Protect Me und Die Hamletmaschine von Heiner Müller. Der Versuch der beiden Autoren, sich aus den Perspektiven des jeweiligen Ichs mit den gesellschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen, drückt sich in einem höhnischen Blick auf sich selbst aus.

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